...hier möchte ich Ihnen einige meiner "Schätzchen" vorstellen...
Es müssen nicht unbedingt wertvolle oder seltene Abfüllungen sein, manchmal reicht auch eine gute Geschicht, eine Erinnerung, um einen Whisky besonders zu machen...
Diese alte Flasche Huntly Blended Whisky wurde von Slater, Rodger & Company in den 1940er Jahren für Galban Lobo (Espania) S.A. Madrid abgefüllt.
Galban war Generalimporteur für Spanien, die Balearen und die Kanaren.
Slater und Rodger arbeiteten erst bei John Walker & Sons, bevor sie sich als Abfüller in Glasgow selbstständig machten.
Der White Horse Scotch Whisky ist ein Blended Scotch Whisky aus Edinburgh, die ersten Abfüllungen wurden bereits im Jahr 1861 von James Logan Mackie produziert.
Meine Flasche trägt die No. 9587817 und wurde etwa 1966 abgefüllt.
Er besteht aus 60% Grain Whisky und 40% Single Malt (ein Verschnitt aus etwa 40 auserwählten Whisky´s). Lagavulin bildet aber immer noch das Herzstück neben Craigellachie, Glen Elgin, Caol Ila, Linkwood und Talisker.
Dewar's White Label - Erstellt 1899 von John Dewar & Son's erstem Master Blender, A.J. Cameron.
Es ist der meistverkaufte Blend des Unternehmens geworden.
Hier eine Abfüllung aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre.
Der älteste Hinweis auf das Familienunternehmen stammt aus dem Jahre 1655. Ein Hinweis, in dem Robert Haig wegen des Brennens von Whisky von seinem Kirchenoberhaupt gerügt wurde. Seine Nachkommen stellten weiterhin Whisky her, die erste bekannte Produktion erfolgte im Jahre 1824. In den Jahren um 1890 führte die Firma die sogenannte Grübchen-Flasche ein. Der Haig Gold Label Whisky ist ein Blended Whisky, der aus verschiedenen ausgesuchten Whiskys kreiert wurde, von denen ein 40%iger Anteil Single-Malt-Whiskys, unter anderem von Glenkinchie und Linkwood, sind.
Es handelt sich um eine Abfüllung aus den 1950er Jahren.
Ebenfalls aus dem Hause Haig stammt dieser Dimple.
Abgefüllt wurde er Anfang der 1960er Jahre.
Und hier noch eine Abfüllung aus den mid fifties...
Diese Flasche Buchanan´s De Luxe Blend wurde Anfang der 1950er Jahre abgefüllt.
Schön ist die quadratische Flasche mit der Prägung der Firmendaten auf der Rückseite.
Übrigens wurde James Buchanan 1898 Hoflieferant und belieferte die königliche Familie, damals Queen Victoria und der Prince of Wales, mit diesem Whisky.
Dieser de Luxe Blend wurde von Hepburn & Ross Anfang der 1960er Jahre hergestellt und nach der roten Feder, die die Mützen des schottischen Black Watch Regiments ziert, benannt.
Gegründet wurde das Unternehmen 1920 von Charles Hepburn (der bei den Black Watch diente) und Herbert Ross, beide Veteranen des ersten Weltkrieges.
Das Unternehmen stellte vornehmlich Ex-Militärs ein und wurde so während des zweiten Weltkrieges auf den britischen Militärstützpunkten sehr beliebt.
Eine Flasche Dewars Ancestor mit Spring Cap aus den 1950er Jahren.
Ancestor war, auf Grund der verwendeten Single Malts, einer von Dewars de Luxe Blends und genießt einen superben Ruf in Sammlerkreisen.
Hier nun eine Flasche von Diageo´s ältesten Blend´s...ein King George IV aus den 1960er Jahren mit Spring Cap.
Benannt wurde dieser Blend übrigens nach dem Monarchen, der in den 1820ern die ersten Brennlizensen vergab und somit das Whiskybrennen legalisierte.
Jetzt auch mit passendem Display...
Dieser Whisky wurde bereits 1853 von Andrew Usher als Vatted Malt
geblendet und gilt als der erste verschnittene Scotch überhaupt.
Im Jahr 1879 wurde Usher´s Old Vatted Glenlivet als Marke registriert.
Daher ist davon auszugehen das der OVG tatsächlich einmal ein Vatted Malt
(eine Mischung aus Single Malt Whiskies) war, aber in den 1880er Jahren
wurde er mit Sicherheit das, was wir als Blended Scotch Whisky
bezeichnen würden.
Das Rezept bestand aus etwas mehr als 12% Smiths Glenlivet, einer sehr
kleinen Menge Royal Brackla (die Usher´s besaßen einen Anteil an der
Distillery) und etwas zusätzlichem Malt Whisky aus ihrer Brennerei
in Edinburgh.
Der größte Anteil - ca zwei Drittel - bestand aus billigem Grainwhisky
aus der Caledonian Distillery in Edinburgh.
Der OVG ist schwer zu finden, daher bin ich froh eine Flasche aus den
frühen 1970er Jahren gefunden zu haben... aber ich suche weiter...
Da ich bekennender Usher´s Fan bin, keine Ahnung wieso, aber die ganze Geschichte dahinter finde ich interessant,... hier nun ein Usher´s Green Stripe.
Diese Abfüllung stammt aus den späten 1960igern...in klarer Flasche und Drehverschluß.
Hier das "Vorläufermodell" aus den frühen 60igern...in klarer Flasche und Korken.
Und hier nun etwas ganz Besonderes... eine Abfüllung aus den späten 1950ern,
noch in der grünen Flasche und mit Korken.
Passend dazu, und schwer zu bekommen, das entsprechende Display.
Eine Flasche Usher´s de Luxe Blended Scotch Whisky aus den später 1960er Jahren.
1928 von William Whiteley, dem Eigentümer von Edradour, kreiert, war King´s Ransom seinerzeit der teuerste Blend der Welt.
Während der Prohibition übernahm der berüchtigte Mafia Boss Frank Costello den Vertrieb des King´s Ransom in den USA.
1941 sank die SS Politician mit einer Ladung des King´s Ransom. Dieser Untergang und die anschließende Bergung des Whiskys, waren die Vorlage für Compton Mackenzie´s Novelle "Whisky Galore"
Den Namenszusatz "Around the World" bekam der Whisky übrigens, weil er als Ballast für Schiffe im Transatlantik Verkehr verladen wurde.
Mit diesem edlen Tropfen stießen Stalin, Churchill und Truman auf der Potsdamer Konferenz an.
Diese Abfüllung stammt aus den frühen 1950ern.
Hier ein besonderer Leckerbissen...
Ein White Heather in einer frühen "Geschenkpackung" mit zwei White Heather Gläsern und einem Barmaß in einer Holzbox.
Diese Abfüllung stammt aus den frühen 1950ern und wurde bei Aberlour-Glenlivet destilliert.
Ein Glen Garry aus der Mitte der 1950er Jahre mit Spring Cap und mit einem Lead Malt aus der Glen Elgin-Glenlivet Distillery.
Diese Flasche wurde 1960 von John Hopkins & Co abgefüllt.
Hier kommt der Lead Malt noch aus der kurz danach geschlossenen St Magdalenen Distillery.
Nach der Schließung kam der Hauptbestandteil aus der Obon Distillery.
Dieser japanische Blended Whisky wird nur noch sehr selten angeboten, was sicher auch in seinem Alter begründet ist, denn er wurde bereits 1957 destilliert und nach einer Reife von 10 Jahren im Januar 1967 abgefüllt. Destilliert wurde der J.B.A. Byron Toyo Jozo 1967 im Rahmen einer Zusammenarbeit der Toyo Jozo Co., Ltd. und der „Japan Bartender Association“ (J.B.A.).
Bereits kurz nach seiner Abfüllung wurde der Whisky von der J.B.A. für seine Güte ausgezeichnet.
Nase: Besonders auffällig ist hier ein Geschmack nach Aprikose und schwarzem Tee
Gaumen: Der Whisky hat insgesamt eine runde, glatte Textur und verfügt nur über wenig Säure.
Finish: Langer Abgang mit dezenten Karamellaromen
Black & White, Abfüllung von ca 1964
Der “Black & White” begann sein “Leben” vor langer Zeit als ”The Buchanan Blend” und hieß später “House of Commons”, bevor er offiziell ganz seinen ikonischen Namen “Black & White” bekam.
Er stammt von der “James Buchanan & Co. Ltd.”, dessen Gründer, James Buchanan, einer der großen “Whisky-Barone” des
19. Jahrhunderts war.
In den 1890er Jahren entwickelte Buchanan, der ein großer Hunde- und Pferde-Liebhaber war- selbst das bis heute genutzte Logo mit einem schwarzen Scottish Terrier und einem weißen West Highland White Terrier und damit eine der allerersten Marken überhaupt. 1902 endlich wurde aus “Buchanan’s House of Commons Finest Old Highland Whisky” der “Black & White”.
Das genaue Rezept des “Black & White” ist selbstverständlich ein gut gehütetes Geheimnis, bekannt ist nur, dass er zu 60 bis 65 % aus Grain Whisky, unter anderem aus Port Dundas und Cameronbridge, gemacht wird, und dass an Single Malt der Dalwhinnie aus den Highlands Bestandteil ist.
Sandeman - bekannt für seine Sherrys - füllte früher auch Whisky ab. Diese Abfüllung wurde Mitte der 1960er für den spanischen Markt abgefüllt.
King Edward the First - bekannt als " Hammer of Scotland".
Dieser Blended Scotch wurde ab 1903 durch die Clan Munro Limited hergestellt.
Abgefüllt Ende der 1950er, 43 Vol%, guter Füllstand.
Diese selten zu findende Flasche Old Court stammt aus dem Anfang der 1960er.
Abgefüllt mit 43 Vol%.
Bereits 1849 baute William Lawson, Kaufmann aus Dundee, eine Brennerei und begann hochwertigen Whisky herzustellen.
Die Zeit nach der Firmengründung war zunächst durch eliche Besitzerwechsel und Schließungen gepräg.
Erst nach Ende des zweiten Weltkrieges, als die Produktion nach Liverpool verlegt wurde, konnte sich die Marke fest am Markt etablieren.
Um die gesteigerte Nachfrage zu befriedigen, wurden sämtlichen Aktivitäten 1967 nach Coatbridge, Schottland verlagert.
Die Basis dieses Blends bildet Glen Deveron Single Malt.
Hier eine Flasche aus den späten 60er Jahren.
1830 wurde die Bulloch Lade & Co Ltd gegründet, die von 1863 bis 1920 Eigentümerin der Coal Ila Destillerie war.
Somit ist davon auszugehen, das Single Malts von Caol Ila unter anderem auch Teil dieses Blends aus den 1960er Jahren ist.
Abgefüllt mit 43 Vol%, guter Füllstand.
Kreiert wurde dieser Blend schon 1882 von William Sanderson. Der Name ist übrigens eine Abkürzung und steht für "Vatting" (die Vermählung von Malts unterschiedlicher Distillerien).
Sanderson stellte über 100 verschiedene Vattings zusammen und präsentierte sie einer Fachjury. "Vat" No. 69 machte das Rennen...
Diese Flasche mit der "alten" Form stammt aus den beginnenden 1950er Jahren.
1995 überraschte Chivas mit dem Century of Malts, in dem nicht weniger als 100 Malt Whiskys gevatted wurden, einige aus Destillen, die heute garnicht mehr produzieren. (unter anderem: Banff, Brechin, Caperdonich, Convalmore, Craigduff, Dallas Dhu, Glen Albyn, Glen Craig, Glen Esk, Glenlochy, Glen Mhor, Glenugie, Glenury Royal, Kinglaith, Ladyburn, Mosstowie)
Der Century of Malts steht zwei mal in der Vitrine...
Nase: Noten von frischem Heu und Zitrusfrüchten gepaart mit Honigsüße und Heidekräutern, angenehme Sherrynoten.
Geschmack: Süßer Honig und gleichzeitig prickelnd und erfrischend auf der Zunge.
Ein überraschend kräftiger Beginn der aber auch rasch wieder nachlässt.
Finish: Kurz mit einer Spur Süße.
Als Ernest Shackleton 1907 zur Nimrod-Expedition in die Antarktis aufbrach ergänzte er den Proviant um einige Kisten Whisky der Marke „Mackinlay’s Rare Old“.
Von 1907 bis 1909 dauerte die nach dem Schiff benannte Nimrod-Expedition, deren Ziel das Erreichen des Südpols war. Shackleton und sein Team erreichten zwar den antarktischen magnetischen Pol, bestiegen als erste den höchsten Vulkan der Ross-Insel, den Mount Erebus, und konnten zahlreiche andere wissenschaftliche Untersuchungen durchführen.
Doch zum geografischen Nordpol fehlten ihnen rund 180 Kilometer, als sie mangels Proviants und genügend Ausrüstung den Rückzug antreten mussten. In der verlassenen Schutzhütte am Cape Royd blieben einige nicht mehr benötigte Ausrüstungsgegenstände zurück - unter anderem einige Flaschen des Mackinlay Whiskys.
Sie ruhten im ewigen Eis, bis sie 2007 entdeckt und 11 davon unbeschadet geborgen wurden. Der Markeninhaber Whyte & Mackay beauftragte ein Labor damit, die ursprüngliche Zusammensetzung des Whiskys herauszufinden.
Anhand der Ergebnisse machte sich Whiskyexperte Richard Paterson daran, den Mackinley Rare Old „nachzubauen“.
Laut dem beiliegenden Heftchen hat er die folgenden Malts im Altersbereich von 8 bis 30 Jahren miteinander vermählt:
Glen Mhor, Dalmore als Lead Malts
Longmorn, Benriach, Glenfarclas, Mannochmore, Tamnavulin und Glenrothes aus der Speyside
sowie Balblair und Pulteney aus den Highlands.
Nicht fehlen durfte auch eine kleine Menge von Jura, um das Puzzle zu vollenden. Vermählt wurden diese Malts dann in Ex-Sherryfässern.